Experten diskutierten am 29.3. Wege und Lösungen, um mit Hilfe von Informationstechnologie nachhaltige Geschäftsprozesse zu implementieren, sowie umweltfreundliche Produkte zu erzeugen und so eine klimaneutrale Wirtschaft zu ermöglichen.
Die Erderwärmung weltweit unter 1,5 Grad zu halten, ist zu einem äußerst dringlichen Ziel geworden. Konsumenten und Konsumentinnen reagieren darauf, indem sie nach nachhaltig produzierten Produkten verlangen, entsprechende gesetzliche Bestimmungen, allen voran der EU Green Deal, sollen dafür sorgen, dass Unternehmen rechtzeitig die richtigen Maßnahmen setzen.
Im Expertentalk besprechen wir, wie sehr IT zur Transformation in Richtung einer nachhaltigeren Wirtschaft beitragen kann. Ausgehend von der Herausforderung zunächst eine CO2-neutrale Informationstechnologie zu schaffen, sollen Möglichkeiten und Lösungen aufgezeigt sowie deren Umsetzung anhand von Best Practices in Unternehmen beschrieben werden.
Aber wie sehr ist die Informationstechnologie selbst CO2-Verursacher und was kann man dagegen tun? Was bringt die Digitalisierung in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften? Sollen Unternehmen selbst tätig werden, klimaneutrale Maßnahmen im eigenen Betrieb zu setzen oder genügt es, hier die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen? Wie umfassend sollen klimaneutrale Maßnahmen sein: nur das Unternehmen betreffend, oder auch die Lieferkette, die Wertschöpfungskette…? Wie sieht es mit der sozialen Verantwortung aus, wie z.B. dem Einhalten von Menschenrechten? Vor allem sollen aber Lösungen, Best Practices, Success Storys, Geschäftsmodelle aufgezeigt und besprochen werden – generell und speziell für den DACH-Raum.
Moderation und Redaktion: Mag. Klaus Lorbeer, Redaktion COMPUTERWELT
Die ExpertInnen:
– Matthias Steybe, Head of Communications and Marketing bei CHG-MERIDIAN AG,
– Michael Swoboda, Geschäftsführer ETC
– Gernot Hochfellner, Leiter Vertrieb und Partner Management AfB Österreich
– Thomas Schneider DI, Head of Sales, Scopevisio
Ein mehrseitiger Bericht dieser Expertendiskussion erscheint in der COMPUTERWELT Printausgabe und auf Computerwelt.at. Bisherige Expertenrunden zum Nachsehen siehe hier: https://computerwelt.at/video
source
Dauer: 01:22:07
Inhalt:
Management Summary zur Veranstaltung über Nachhaltigkeit in der Wirtschaft
Einleitung
Die hybride Diskussionsrunde von Computerwelt zum Thema Nachhaltigkeit in der Wirtschaft wurde von Klaus Lorbeer geleitet und umfasste fünf Fachleute aus verschiedenen Unternehmen. Ziel war es, verschiedene Perspektiven zur Nachhaltigkeit und deren Implementierung in Unternehmen zu beleuchten. Im Fokus standen Themen wie Ressourcenschonung, soziale Verantwortung und innovative Geschäftsmodelle.
Vorstellung der Teilnehmer
- Gernot Hochfeldner – HFB Österreich
- Höhepunkte: Remarketing von IT-Hardware, Förderung der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen, Rücknahme von Geräten und deren Aufbereitung zur Wiederverwendung.
- Matthias Staiger – CHG Meridian
- Höhepunkte: Finanzierung von IT-Lösungen, Wiederverwendung von Geräten, nachhaltiges Geschäftsmodell seit über 40 Jahren, Implementierung von Technologie- und Servicezentren für Wiederaufbereitung.
- Michael Swoboda – TC Enterprise
- Höhepunkte: Größtes privatwirtschaftliches Trainingscenter für IT, Förderung nachhaltiger Praktiken und Digitalisierung, Schulungen zur Sensibilisierung der Kunden für Nachhaltigkeit.
- Thomas Schneider – Passkopie
- Höhepunkte: Nutzung von Cloud-Lösungen, regenerative Energien, Effizienzsteigerung durch technologischen Wandel, Unterstützung von Unternehmen bei der Reduktion ihres CO2-Fußabdrucks.
Definition von Nachhaltigkeit
Die Teilnehmer definierten Nachhaltigkeit nicht nur durch Ressourcenschonung und Umweltschutz, sondern auch durch soziale Verantwortung und Verantwortung entlang der gesamten Lieferkette. Wichtige Aspekte, die zu einer breiteren Sichtweise gehören, sind:
- Ökonomische, soziale und ökologische Dimensionen von Nachhaltigkeit.
- Die Wichtigkeit der Wiederverwendung von IT-Hardware als Teil der Kreislaufwirtschaft.
Strategien zur Implementierung von Nachhaltigkeit
HFB Österreich
- Rücknehmen und Wiederaufbereiten von Geräten.
- Kombination von sozialen Zielen mit Geschäftszielen, insbesondere die Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigungen.
- Bereitstellung von Nachhaltigkeitsberichten für Kunden.
CHG Meridian
- Fokussierung auf wiederaufbereitete IT-Geräte und die Schaffung eines zweiten Lebenszyklus.
- Technologiedienstleistungen und Unterstützung bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Kunden.
- Etablierung von messbaren Zielen und Berichterstattung.
TC Enterprise
- Implementierung interne Projekte wie „TC Goes Green“, die der Reduktion des CO2-Fußabdrucks dienen.
- Förderung der E-Mobilität und digitales Training, das Home-Office-Lösungen umfasst.
Passkopie
- Verwendung von nachhaltigen Energiesystemen und Effizienzsteigerungen in der IT-Infrastruktur.
- Unterstützung der Kunden durch Cloud-Lösungen zur Reduzierung von Betriebskosten und Emissionen.
Herausforderungen und Treiber
- Innere versus äußere Anreize: Bei einigen Unternehmen kam der Druck zur Nachhaltigkeit aus internen Motivationsquellen, bei anderen waren es externen Vorgaben.
- Kundenforen: Unternehmen erleben zunehmend Nachfrage ihrer Kunden nach nachhaltigen Praktiken, was den Druck erhöht, nicht nur umweltfreundlich, sondern auch sozial verantwortlich zu handeln.
- Regulatorische Anforderungen: Gesetzgeberisch wird Druck erzeugt, der allerdings oft hinter den Erwartungen der Märkte zurückbleibt.
Ausblick und Zukunftschancen
Die Diskussionsteilnehmer sind optimistisch, dass die Transformation hin zu nachhaltigen Modellen möglich ist, sehen jedoch auch Herausforderungen, insbesondere bei den politischen Rahmenbedingungen und der allgemeinen Marktentwicklung. Die wichtigsten Kernelemente für zukünftige Erfolge umfassen:
- Technologischer Fortschritt: Der technologische Wandel bietet Chancen für innovative Lösungen.
- Mitarbeiterengagement: Die Sensibilisierung der Mitarbeiter und deren aktive Einbindung sind essenziell.
- Zukunftsorientierte Geschäftsmodelle: Unternehmen sollten auf Leasing und Sharing-Modelle statt Eigentum setzen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Unternehmen durch innovative und nachhaltige Geschäftsmodelle eine Schlüsselrolle im Umweltschutz und bei sozialen Belangen spielen können. Der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren sind unerlässlich, um Fortschritte in der Nachhaltigkeit zu erzielen und die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Die Diskussion hat wichtige Impulse gegeben und zeigt, dass ein gemeinsames Engagement von Unternehmen, Mitarbeitern und der Gesellschaft notwendig ist, um die Ziele einer nachhaltigen Wirtschaft erfolgreich zu erreichen.







